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NSU-geschädigt
Ra(i)d-i-ot
 




Alles begann eigentlich anno 1974 mit einem Motorbausatz mit Auto dran. Ein Bekannter hatte beim Wechsel der Kopfdichtung den Kettenkasten mit einer Brechstange beiseite gerückt und nach Erkennen der Lage keine Lust mehr. Da ich schon alles mögliche an Autos, außer Motoren, geschraubt hatte, war dies für 85 DM für einen Prinz 1000 eine echte Herausforderung für mich. Auf den Schrottplätzen gab es genug Teile und der örtliche NSU-Händler versorgte mich mit Unterlagen zu dem Thema. Und nach Wechsel des Kettenkastens, Zylinderkopf aufsetzen und Anbau der restlichen Teile aus dem Karton sprang der Motor auf Anhieb an, lief aber mit 3000 Touren.
Der Vorbesitzer hatte alle Ventileinstell-Schrauben weit gelöst. Dann kam eine 6 Wochen dauernde Probefahrt, auf der ich dann auch das Schalten ohne Kupplung übte; mein Stern-Diesel hatte die Kupplung kaputt und ich wollte ihn noch zur Werkstatt fahren. Die Trennung von dem schönen NSU hatte ein lachendes und ein weinendes Auge: der Audihändler (Hannover) wollte ihn beim Kauf eines Audi Coupes für 10.000 DM nicht für 100 DM in Zahlung nehmen!  So stellte ich ihn bei einem anderen Händler (auch Audi, aber Steinhude) auf den Hof und hatte schon am nächsten Tag 700 DM und ließ das Coupe Coupe sein.

Zweites Zusammentreffen fand auf der Suche nach einem kleinen Zweitwagen statt. Da war ein Sport-Prinz im Angebot:"Naja so wie der Prinz 4, nur eben ein Coupe..". Man kann sich unsere Überraschung vorstellen, wenn man so etwas wie ein Kadett Coupe erwartet, aber der Preis von 300 DM und nur die Motoraufhängung defekt, überzeugten zum Ankauf. Und dann litt unsere Straßenwerkstatt an Dauerstress: Irgend etwas war eigentlich immer und der durfte nicht mehr in Werkstätten. Bald kannten wir alle Sportprinzen und Spider auf den Schrottplätzen der Umgebung und lernten auch schnell andere NSU-Treter auf Ersatzteilsuche kennen.
So wurden erst ca. 4 Dynastartanker im Motor zerstört, bis wir die eigentliche Ursache fanden. ZU dieser Zeit besuchten wir Störy, damals ein Treffen der Schrauber mit dem ganz kleinen Geldbeutel und nur einigen wenigen Störgrößen, die diese Fahrzeuge als Oldtimer betrachteten. Tolle Leute, tolle Treffen, gegenseitige Hilfe pur. Hier lernten wir auch Gerhard mit seinem Vater Reinhardt Geiling, Jo Quadt, Ellen Grünberg, Detlef Röpke und andere kennen, die diese Idee der gegenseitigen Hilfe nicht nur auf Himmelfahrt bis Sonntag im Jahr beschränken wollten.

1979 war die Straßenwerkstatt in eine Scheune umgezogen, ein neuerer Sportprinz angekauft und die Gründung der NSU-Prinz-IG durchgezogen, damals mehr eine Adressliste zur gegenseitigen Hilfe mit zentralen, schriftlichen Benachrichtigungen alle 3 Monate, die Prinzen Post. Und nun gab es keinen Halt mehr: fast jedes Wochenende gab es einen P4 oder 1000der für kleines Geld zum Ausschlachten zu kaufen und wurden zu Ersatzteilen zerlegt und eingelagert. Der Kreis der NSU-Freunde wuchs und wuchs. Wir beschäftigten uns auch mit den Motorradfahrern, was dem Informationsfluss sehr zu statt kam: Von ihnen erhielten wir viele Autoangebote und von den Autofahrern vereinzelt Zweiradangebote. So hörten wir auch von einem Thurner im Berlin und überführten dieses Selbstmörderteil von Berlin nach Hause. Der Vorbesitzer hatte unter anderem die Lenkungs- Hardy-Scheibe nur gesteckt, glücklicher Weise habe ich bei der Überführung nie am Lenkrad gezogen. Schon in Berlin kochte laut Anzeige das Öl; sehr "beruhigend" für eine Interzonenfahrt. Übrigens wurden wir 3x angehalten, um Thurner und die Fahrzeugpapiere von Vopos betrachten zu lassen. Hat man einen Thurner, kommt der zweite schnell dazu und somit hatten wir schon fast 2% der gesamten Autoproduktion. Aber einer wurde wieder verkauft und der bessere eingemottet. Es kamen mehrere Jahre mit Ro80 mit Audimotor, der viele Probleme mit der Kraftübertragung hatte. Als ich es endlich nach 4 geblähten Wandlern die Probleme im Griff hatte, verließ uns die Lust und 1000der und K70 zogen ein.

Dann wollten wir auch mal Cabrio fahren, was liegt näher als ein NSU-Spider. Nur den Wankel mochte ich schon nicht beim Ro und unsere Autos mussten laufen - mindestens 100 km pro Werktag. Somit wäre die Lebenserwartung für einen Spidermotor etwa 1 Jahr  nach dem damaligen Stand der Hobbyschrauber. Das war zu kurz und zu teuer, also wurde ein 1000der Motor samt Getriebe und Differenzial implantiert und temperaturfest gemacht. Allerdings musste man sich bei Ausfahren schon überlegen: Reservereifen oder Zelt- es hatte die Zuladung arg beschitten.



Nach dem wir nun Ro und Spider "verwurschtelt" hatten, begannen wir auch einen 1000der in einen Pickup zu verwandeln. Ob das Werk gelungen ist, bleibt anderen überlassen zu beurteilen. Für uns war er immer sehr praktisch; sei es bei Umzügen, Fahrzeuge mit Hund holen oder andere Ersatzteilkäufen.

Für die sportliche Note hatte Monika den Sport-Prinz gegen einen NSU-Skirocco, der mit vielen Überraschungen und Rückschlägen von Slalom auf Straße zurück gebaut wurde. Als das Ein- und Aussteigen immer beschwerlicher wurde, diente er zusammen mit dem Thurner der Dachfinanzierung. Schade, aber was muss, das muss.

Inzwischen hat der Muli und einige Motorräder bei uns schon 25 Jahre zugebracht und wird im Winter nicht mehr auf Schnee bewegt, obwohl das etwas war, was am meisten Spaß machte. Überhaupt ist es um dieses Hobby recht ruhig geworden, Schreibtisch- (PC)- Arbeit verdrängen die praktische Arbeit.


Aber es macht immer noch viel Freude, die alten NSU-Recken zu treffen,wie hier anno 2005 das Treffen in Feggendorf zum 25 jährigem Bestehen der NSU-Prinz-IG mit Ausfahrt vorbei an der Gründungsscheune in Hattendorf. Fototermin mit NSUlern.

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Dies ist ein    NSU-Scirocco, eine Kunststoff-karrosse auf NSU-Fahrgestell. Es wurden von der Firma Kohlmus und Panzer etwa 25 Fahrzeuge gebaut. Die Besonderheit: alle waren ähnlich, aber garantiert nicht gleich!

Und so sah das Teil von hinten aus. Die Ersatzteile des Fahrwerks und Chassisbleche kamen von NSU, die Heckscheibe vom Fiat 850 und die Frontscheibe vom Porsche 908 (gebaut 25Stk.). Da auch der Thurner RS (gebaut ca.125 Stk.), die selbe Scheibe hatte, war der Bedarf bei den Porsche ähnlichen Fahrzeugen höher als beim Vorbild, dem Porsche 908.





Gefragte Unterlagen zur Verwendung ohne Gewähr und Haftung
Reparaturbleche für die Achsaufnahmen





Und in eigener Sache:
Leider ist dies die Einfach-Form der T-Online-Homepage. Sie beinhaltet nur 3 Seiten und Ende. Auch die Werkzeuge sind sehr beschränkt. So lassen sich scheinbar nur Bilder einstellen und keine Zeichnungen.
Ansonsten habe ich für viele was dabei, auch für die Fehlersucher habe ich einiges eingebaut. Ich hoffe, Sie haben trotzdem etwas Spaß gehabt.                                                          MfG. Familie Ribbe
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